In der Nacht zum 4. Juli haben wir uns entschlossen an einen Fluss zu fahren um dort zu übernachten. Damit wir diesmal schlafen können, haben wir uns eine aufblasbare Matte für über die Matratze gekauft. Wir sind zum Laisälven gefahren und haben dort einen wunderschönen Abend verbracht. Zum Abendessen haben wir Pasta Pronta, aus der Schweiz mitgebracht, gegessen. Und da es die ganze Nacht hell war, haben wir uns lange am Fluss aufgehalten.  Leider haben wir auch auf diesen Matten sehr schlecht geschlafen. Wieder zurück, haben wir uns entschlossen dass wir die Idee im Auto zu schlafen aufgeben, und ein paar Wochen später haben wir es wieder aufgegriffen und uns wiederum entschlossen es nochmals auf eine andere Art zu versuchen. Nämlich mit einer Matratzen-Auflage, die wir dann in der Schweiz kaufen und auch testen werden. Wir sind gespannt!

Dann haben wir einen Tagesausflug zum Juktån gemacht. Aber wir wurden so dermassen von Goldaugen-Bremsen attackiert dass es keinen Spass gemacht hat. 

Am 14. Juli haben wir Eveline aus Lycksele besucht die an der schönen Adresse ANNELUND wohnt. Dort haben wir ihren netten Sohn Michael kennen gelernt der gerade zu Besuch war. Ausserdem war da auch die Kroatin Maria und Evelin`s anderen Gäste Thomas und Yvonne mit der 2 jährigen Lina, die gerade durch Europa reisen und ein Plätzchen suchen wo es ihnen gefällt. Eine sehr nette kleine Familie der ich viel Glück wünsche. 

Tony hat am Bergnäs-Älven eine 60 cm - Forelle gefangen die 2600 Gramm gewogen hat. Das hat uns acht sehr grosse Portionen Fischfilet gegeben. 

Auch am Bergnäs konnte ich einen Fischadler beobachten der gerade einen Saibling gefangen und weg getragen hat. Leider konnte ich kein sehr gutes Foto davon machen, aber immerhin habe ich eines. 

Gegen Ende des Monates bekam ich eine Blasenentzündung. Deswegen haben wir die Hälsocentrale in Arjeplog aufgesucht. Eveline gab uns den Tipp dass man für eine Urinprobe keinen Termin haben muss. Und so war es dann auch. Ich wurde herzlich empfangen und man verschrieb mir ein Antibiotika. Dazu hat man telefonisch einen Arzt kontaktiert der dann das Okay für das Medikament gegeben hat. Völlig unkompliziert. Das Rezept wurde direkt per Mail an die ortsansässige Apotheke gesendet und ich konnte es dort abholen. Kosten ca. 12 Franken (11 Euro). Der Besuch (Rechnung) der Hälsocentrale wird mir zum Campingplatz geschickt sagte man mir. Bis jetzt habe ich noch nichts bekommen. In der Krankencentrale haben wir uns mit Zeichensprache und unserem bescheidenen schwedisch verständigt. Und wenn ich es nicht verstanden habe, dann habe ich ihnen den Übersetzer auf dem Handy in die Hand gedrückt und sie haben es dort rein geschrieben. Das hat wunderbar geklappt. 

Ende Monat verabschiedete sich noch unser dringend benötigtes Vakumiergerät aus  seinem Dienst. Tony hat bei Conr*d ein Neues bestellt, das genau heute nach einer Woche, bis vor die Haustüre geliefert wurde. 

Ach ja, da war noch dieser Blutmond (Mondfinsternis) von dem alle gesprochen haben. Wir sind dann Nachts auch los um ihn zu fotografieren. Sind dann zum Bergnäs gefahren um festzustellen, dass man den Mond hier oben gar nicht gesehen hat. Es war schlichtweg zu hell! Aber als die Finsternis sich wieder zurück gezogen hat, hat man dann schön langsam wieder den Mond gesehen. Eigentlich hätten wir gar nicht weg fahren müssen, denn der Mond war wunderschön über dem Campingplatz zu sehen. 

Noch was zum Wetter: In ganz Schweden haben viele Waldbrände gewütet und sehr viele sind noch immer nicht gelöscht und es werden auch noch neue entfacht. Es wurden über 1000 Menschen evakuiert, viele Strassen sind gesperrt, es sind italienische Lösch-Helikopter gekommen um zu helfen Brände zu löschen und es kamen Franzosen und Norweger um zu helfen. Ausser dem hat die Bevölkerung tatkräftig mitgeholfen wo es nötig war. Es war von Anfang Mai bis Ende Juli sehr heiss und trocken und es regnete lediglich einen Tag richtig. Meistens kletterte das Thermometer bis 30° und die Luft war sehr trocken. Oft war es in der Nacht nicht nicht kühler als 20-24°. Völlig ungewöhnlich für diese Gegend. Temperaturen so um 15-20° sind hier normal im Sommer. Es kann auch mal 30° werden, aber meist nur einen Tag und nicht wochenlang. Der Sommer 2018 war der heissteste und trockendste seit Wetter-Aufzeichnung. Erst seit ein paar Tagen regnet es täglich etwas, aber leider nur sehr wenig. Es sollte noch mehr regnen, es herrscht noch immer sehr grosse Waldbrandgefahr!

Viele Brunnen sind ausgetrocknet und es herrscht landesweites Grill - und Feuerverbot. An einigen Orten darf man nicht mal mehr im Wohnwagen drin mit einer Gasflamme kochen. 

Leider leiden auch die Tiere unter der Trockenheit. Die Bären finden keine Beeren, weil die meisten vertrocknet sind. Die Samis haben Angst dass sie nun deswegen im Herbst vermehrt Rentiere reissen. Die Elche haben zwar genügend Birken um sich die Bäuche voll zu schlagen, doch die Birkenblätter haben wegen der Trockenheit zuwenig Nährstoffe. Deswegen können viele Elche nicht brünstig werden im Herbst oder später ihre Ungeborenen oder Jungtiere verlieren. Man erwartet auch dass viele Elche wegen Nährstoffmangel den Winter nicht überstehen. Die Elche hatten ja letztes Jahr einen Virus unter dem der Bestand sehr gelitten hat. 

Die Bauern haben zuwenig Futter für ihr Vieh. Einige möchten notschlachten, doch sie dürfen nicht, denn in Schweden darf man nur schlachten was gebraucht wird. Ein Dilemma für das man versucht eine Lösung zu finden. 

Es gab in diesem Jahr auch sehr wenig Mücken, was ich der Hitze zuschreibe. Dafür haben sich die Bremsen rasant vermehrt. Diese Goldaugen-Bremsen haben in Schwärmen angegriffen, sie waren eine echte Plage. 

In den nächsten Tagen soll es vermehrt regnen. Hoffentlich wird sich dann die Situation ein bisschen entschärfen. 

 

 

 


Bilder: Am Laisälven sind wir in der Wildnis gestanden, wo wir auch übernachtet haben. 

Am Juktån haben uns die Goldaugen-Bremsen geärgert. 

Beim nach Hause fahren von Eveline haben wir ein Meer von duftenden schmalblättrigen Weidenröschen gefunden. Sehr beeindruckend!


Tony`s Fang eine 60 cm - Forelle am Bergnäs-Älven. Der muss nun heimgeschleppt werden ☺ 

Ein Fischadler holt sich einen Saibling aus dem See. Bergnäs-Älven im Juli.